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1. Grundriß der Geschichte des Mittelalters - S. 120

1835 - Berlin : Trautwein
r 120 Vierte Periode. 1273 — 1402. Behauptung ihrer Rechte tääo den preußischen Bund zu Marien- werder schlossen und sich sogar 1454 unter den Schuh des polnischen Königs Kasimir'ö Iii. begaben, welcher durch einen verheerenden Krieg den Orden zwang, im Frieden zu Thorn (1466) ganz Westprcu- ßen abzutreten und über Ostpreußen polnische Lehnshoheit anzuer- kennen. Das Ordenshaupthaus wurde nach Königsberg verlegt, und ^»aus Geldmangel wurde unter dem Hochmeister Albrecht, drittem Sohne Friedrich's von Ansbach, dem Schwertorden in Liefland, Esth- land und Kurland 1520 die Wahl seines Heermeisters ganz überlassen. §. 3. Die italienischen Staaten. Die besonders bei der langobardischen Einwanderung von zahl, reichen, auch vornehmen Familien bevölkerten venetianisehen Inseln hatten sich 697, früher unter mehreren militärischen Tri, bunen stehend, einen gemeinsamen Dux, Paulucius Anafestus, gewählt und während des Bilderstrcits entzogen sie sich der Herr, schaft der Griechen, wenn auch nicht der Verbindung mit den, selben; durch ihre Lage zwischen dem westlichen und östlichen Europa wurden sie bald ein Weltmarkt, während in ihren Be, wohnern durch Kämpfe mit den slavischen Anwohnern des adria- tischen Meeres, über welche früh in Dalmatien Eroberungen ge, macht wurden, kriegerischer Geist genährt wurde. Durch den vierten Kreuzzug gewannen die Venetianer griechische Inseln — Candia durch Kauf von Bonifaz von Montferrat — und Kü, stenstriche von Epirus bis nach dem schwarzen Meere und große Erweiterung ihres Handels, welcher vornämlich nach jenem Meere, Syrien, Nordafrika, der Lombardei und den Donauge- genden ging. Schon 1256 entstand aus Handelseifersucht zwi, sehen den Venetianern und den Genuesern (mit welchen sie den Handel nach dem schwarzen Meere seit 1261 theilen muß, ten) ein bis 1381 dauernder Krieg, in welchem noch 1379 die Genueser, verbündet mit Franz Carrara von Padua und dem Könige Ludwig von Ungarn, durch die Einnahme von Chioggia Venedig selbst bedrohten, bis Victor Pisani 1380 ihnen dasselbe wieder entriß, und welcher wegen beiderseitiger Erschöpfung durch den Frieden von Turin 1381 beendet wurde, in welchem Venedig Dalmatien an Ludwig überließ. Jedoch begann jetzt die glän, zendste Zeit dieses Staates. Verbündet mit Johann Ga, leazzo Visconti zur Vernichtung der carraresischen Herrschaft, ge,

2. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 305

1877 - Berlin : Herbig
Italien. 305 Franzosen aus Italien bezweckt. Dagegen wird Venedig an den Küsten des Mittelmeeres von den Türken beschränkt. Diese greifen im Jahre 1570 die von den Venetianern 1489 erworbene Insel Cypern an. Der Sieg bei Lepanto 1571 durch Don Juan d'austria (s. S. 308) hält die Fortschritte der Türken nur wenig auf, im Jahre 1573 muss Venedig an sie Cypern abtreten und hat am Ende dieser Periode von allen seinen Besitzungen in den griechischen Gewässern nur noch Candia, Faros und die ionischen Inseln. Genua macht sich im Jahre 1529 unter dem Dogen Andreas Doria, welcher der Republik eine neue Verfassung gibt, frei von der französischen Herrschaft. Verschwörung des Fiesco (1547). Giannettino Doria, der Neffe des Dogen, ermordet; Andreas Doria muss flüchten. Schon sind die Verschworenen im Besitz fast der ganzen Stadt, als Fiesco durch Zufall ertrinkt. Rückkehr des Dogen, Wiederherstellung der Verfassung. Die Herzoge von Savoyen, welche auch Piemont besitzen, sind unter den einheimischen Dynasten von Nord-Italien die mächtigsten. Indessen verlieren sie in dieser Periode das Waadtland an Bern und gerathen während der Kriege Frankreichs mit dem deutschen Reiche in harte Bedrängnis. Nach dem Frieden von Cateau-Cam- bresis (1559) wird Emanuel Fhilibert in sein Herzogthum zurück- geführt. In Florenz wird in dem Jahre, wo Karl Viii. von Frankreich in Italien erscheint (1494), Peter von Medici, Lorenzos Sohn, der einen Vertrag mit dem Könige geschlossen hatte, vertrieben. Die Republik dauert in Florenz bis 1512. Haupt der demokratischen Partei der Dominikaner Savonarola; kurze ascetische Reaktion in Florenz. Savonarola in den Bann gethan, 1498 hingerichtet. Im Jahre 1512 werden in Folge des Sieges der heiligen Ligue (s. S. 278 u. 299) die Medici in Florenz wieder eingesetzt. Im Jahre 1527 zweite Vertreibung der Medici, die Republik auf kurze Zeit wiederherge- stellt. Schon 1530 wird von Karl V. zum erblichen Herrscher von Florenz eingesetzt Alexander von Medici, der bald den Herzogstitel annimmt. Nach seiner Ermordung durch seinen Vetter Lorenzino Wird Cosmo von Medici Herzog (1537). Dieser vereinigt die Repu- blik Siena mit seinem Gebiete und wird 1569 durch Papst Pius V. zum Grofsherzog von Toscana erhoben. Unter Cosmos Ii. Regie- rung lehrt in Florenz Galileo Galilei, der im Jahre 1633 von der C. 1’louu, .1 imiiff. (I. Aull. 20

3. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 377

1877 - Berlin : Herbig
Erste franz. Revolution, Friedenspräliminarien zu Leoben. 377 bis auf Mantua. Die Herzoge von Parma und Modüna, der Papst und Neapel erkaufen Waffenstillstände und Frieden durch Geld und Kunstschätze. (Definitiver Friede mit dem Papst zu Tolentino erst Februar 1797.) 1796—1797. Belagerung von Mantua. Vier Versuche der Oester- Juli—febr. reicher, die Festung zu entsetzen. Die Oesterreicher bei Castiglione, Boveredo, Bassano, bei 15.—19. Nov. Arcole und bei 1797. Jan. Bivoli geschlagen. Mantua übergeben (Febr.). 1707. Vordringen Bonapartes über die Alpen dem von Deutsch- März. land heranrückenden Erzherzog Karl entgegen, während Moreau und Iloche wieder über den Rhein gehen. Die Bewohner des venetianischen Gebiets erheben sich gegen die Franzosen, in Tyrol und Böhmen wird die Bevölkerung unter die Waffen gerufen. Bonaparte, in Gefahr abgeschnitten zu werden, knüpft Unterhandlungen an. Diese führen zum Abschluss der 1707. Friedenspräliminarien zu Leoben 18. April. unter folgenden Bedingungen, die aber im definitiven Frieden (zu Campo Formio, s. S. 378) bedeutend ver- ändert werden: 1) Oesterreich tritt die belgischen Provinzen an Frankreich ab. 2) Ein Congress soll den Frieden mit dem deutschen Reiche vermitteln auf der Basis der Integrität des Reiches. 3) Oesterreich tritt das Land jenseits des Oglio ab, erhält dafür das erst noch wegzunehmende venetianischc Gebiet zwischen Oglio, Po und Adriatischem Meer, das venetianische Dalmatien und Istrien, ebenso die Festungen Man- tua, Peschiera, und Palma Nova. 4) Venedig soll durch die Bomagna, Bologna und Ferrara entschädigt werden. 5) Oesterreich erkennt die in Norditalion zu bildende Cisalpinische Bepublik an. 1707. Französische Kriegserklärung gegen Venedig unter dem Mai. Vorwände eines in Verona ausgebrochenen Aufstandes, Aufhebung der Aristokratie und Gründung der Volks- herrschaft. Besetzung der Republik durch französische Truppen, auch der griechisch-venezianischen (ionischen) Inseln. Proklamirung der Cisalpinischen Republik (Mailand, Modgna, Ferrara, Bologna, Romagna), Umwandlung der Republik Genua in die Ligurische Republik unter französischer Leitung.

4. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 208

1873 - Heidelberg : Winter
2q8 Kap. 166. Der lombardische Krieg. Friede von Villafranca. 6. Die Zeit von 1859 bis 1871. Italiens und Deutschlands Neugestaltung. Kap. 166. Der lombardische Krieg. (1.) Zunchst that eine vom Kaiser selbst hervorgerufene Schrift der Welt kund, da ganz Italien seine Unabhngigkeit erhatten, aber zu einem Bundes-staat unter dem Vorsitz des Papstes gemacht werden msse. Rußland brachte nun zwar einen Congre der Gromchte zur Schlichtung der italie-nischen Frage in Vorschlag; Oesterreich aber wollte sich einen Congre nur dann gefallen lassen, wenn man dabei auf dem Grund der Vertrge von 1815 stehen bleibe. Daraus giengen jedoch die andern Mchte nicht ein, und so sollte der Krieg entscheiden. (2.) Diesen Krieg abzuwehren machte Oesterreich vergebliche Versuche; es fand keinen Bundesgenossen, hchstens aufrichtig gute Wnsche in Sddeutsch-land. Sein Ultimatum an Piemont wurde zurckgewiesen, und ehe man sich' versah, war ein Theil der franzsischen Armee der die Alpen gestiegen und ein anderer Theil in Genua gelandet. Jetzt erst berschritt auch Oesterreich die piemontesische Grenze. Die in Deutschland zunehmende Aufregung und Entrstung suchten Rußland und England durch ernste Mahnungen zu dmpfen, um einem allgemeinen Kriege vorzubeugen. So stand Oesterreich allein im Kampfe. Die geringe Zahl seiner Truppen in Italien, die wenig umsichtige Oberleitung derselben und die Mangelhaftigkeit der Heerverpflegung zog ihm den Verlust der 1859 Schlacht bei Magenta (4. Juni) zu, worauf es sich genthigt sah, sich bis cm den Mincio zurckzuziehen. Damit war die Lombardei verloren, und da Oesterreich seine Besatzungen auch aus Bologna, Ferrara und Ancona zurckzog, so war auch Mittelitalien preisgegeben, und in Toscana, Parma, Modena, Bologna :c. trat die Revolution ohne Scheu hervor. Zwar wollten nun die Oesterreicher vom Mincio aus den Feind durch einen verstrkten Angriff berraschen, wurden aber, ungeachtet ihrer unbestreit-baren Tapferkeit, in der Schlacht bei Solserino (24. Juni) abermals besiegt, und zogen sich auf ihr Festungsviereck zurck. (3.) Inzwischen hatte sich die ffentliche Stimmung in Sddeutschland fr Oesterreich aufs lebhafteste gesteigert, und selbst Preußen begann ferne Truppen zum Kriege in Bereitschaft zu setzen, zwar nicht um fr Oesterreich einzustehen, wohl aber, um die eigentlich deutschen Bundesgrenzen und die Grundlage des europischen Rechtsstandes zu wahren. Die Besorgm, am Rhein und Po zugleich kmpfen zu mssen, bewog daher den Kaiser V Jta-holeon den Oesterreichern einen Waffenstillstand anzubieten, tol)rerti) dessen es ihm in einer persnlichen Zusammenkunft mit Kaiser Franz ^os epy durch lgenhafte Vorspiegelungen gelang, die Friedensprliminarien von Villafranca (am 11. Juli) zu Stande zu bringen.

5. Die mittlere und neue Welt - S. 254

1873 - München : Lindauer
254 der Verwaltung des Landes betraute Centraljunta (freiwillig zusammentretende Räte) in Sevilla die Bildung von Guerillas (bewaffneten Banden) an, verbündete sich mit England und gewann die Unterstützung der überseeischen Kolonien, indem sie dieselben für gleichberechtigt mit dem Mntterlaude erklärte. Wellesley erschien, nachdem er die französische Armee unter Soult aus Portugal verjagt hatte, in Estremadura uttd schlug mit Hilfe der spauischeu Armee die französische am 28. Juli 1809 bei Talavera am Tajo (Erhebung zum Lord Wellington), kehrte aber, als die wider seinen Rat auf Madrid losgehenden Spanier von Soult bei Ocauua in der Mancha besiegt und nach Andalusien zurückgedrängt wurdeu, nach Portugal zurück. Die uach Isla deleou geflüchtete Ceutral-juuta löste sich auf, nachdem sie im Namen Ferdinands Vii eine Regentschaft eingesetzt hatte, und die von der Regentschaft nach Isla de Leou einberufenen. Kortes gaben 1811 dem Laude eine fast republikanische Konstitution, an welche der König Ferdinand gebunden sein sollte. Die Verfassung ward erst 1812 in Cadix vollendet und proklamiert. Als Napoleon bald nach Beginn des Jahres 1812 einen Teil seiner Truppeu aus Spauieu zum Feldzuge uach Rußland abrief, ging Wellington von Portugal aus wieder nach Spanien, eroberte die Festungen Ciudad, Rodri'go und Badajoz und schlug ein französisches Heer unter Marmont bei Sal.amauka, zog sich aber, als öoult und der König Joseph neue Streitkräfte herbeiführte», nach der portugiesischen Grenze zurück. Eiu neuer Sieg, den er nach Sonlts Abberufung 1813 bei Vitoria über ein französisches Heer unter Jourdau erfocht, brachte für Spauieu die lange ersehnte Befreiung: König Joseph flüchtete nach Frankreich, die unter Soult heranziehenden Truppen wurden 1814 durch Wellington über die Pyrenäen zurückgedrängt und zuerst bei Orthöz, dann bei Toulouse geschlagen, und der rechtmäßige König, Ferdinand Vii, kehrte aus seiner Gefangenschaft zu Valen^ay nach Madrid zurück. Die Aufhebung des Kirchenstaates, 1809. Als Papst Pius Vii dem Verlangen Napoleons, daß er dem Kontinentalsystem beitrete, den Engländern seine Häfen sperre und mit Frankreich eine Allianz gegen die „Ungläubigen", d. i. gegen die Türken und die protestantischen Mächte, abschließe, nicht entsprach, ließ Napoleon Rom besetzen (1808) und schlug die Küstenstrecke des Kirchenstaates am adriatisch n Meere zum Königreich Italien. Ant 16. Mai 1809 dekretierte Napoleon zu Schönbrunn die Aufhebung der weltlichen Herrschaft des Papstes und vereinigte 1810 den ganzen Kirchenstaat mit Frankreich. Pius Vii, der schon 1809 Über die Urheber und Vollstrecker der gegen ihn gerichteten Gewalthateu den Bann ausgesprochen, wurde anfangs in Grenoble, dann in Savona und zuletzt in Fontainebleau

6. Die mittlere und neue Welt - S. 302

1873 - München : Lindauer
302 auch Gatzta (14. Febr. 1861) kapituliert hatte, war Italien mit / Ausnahme der von den Franzosen besetzten römischen Ebene und des von den Österreichern behaupteten Venetiens zu einem Ganzen vereinigt. Viktor Emanuel Ii wurde vom Parlamente am 17. März 1861 als „Kö nig Italiens" proklamiert und verlegte seine Residenz von Turin nach Florenz. Während des Krieges, der 1866 in Deutschland geführt wurde, gewann das mit Preußen verbündete Italien, obwol seine gegen Österreich aufgebotenen Streitkräfte zu Land bei Custozza dem Erzherzog Albrecht (24. Juni), und zur See bei der Insel Lissa dem Admiral Te^gethoff (20. Juli) unterlagen, in Folge der von Preußen in Deutschland errungenen (siege die Provinz Veneti en, indem diese von Österreich an den Friedensvermittler Napoleon, und von diesem an Viktor Emannel Ii abgetreten ward (s. S. 226). Vier-Jahre später bot sich btm Könige Viktor Ern an nel Ii Gelegenheit, den Nest des Kirchenstaates an sich zu bringen, den Frankreich im Widersprüche mit der Septemberkonvention vom Jahre 1864 besetzt hielt. Um die iit Rom und Civita Vecchia stehenden Truppen zum Kriege gegen Deutschland (1870) herbeiziehen zu können, vereinbarte Frankreich in einem neuen Vertrage mit Italien (30. Juli) die Ausführung der früher geschlossenen Konvention, aber kaum war Napoleon bei Sedan zum Kriegsgefangenen gemacht und in Paris die Republik erklärt worden, als Viktor Emanuel Ii ein Heer gegen Nom marschieren ließ. Die • Besatzung von Rom kapitulierte auf Befehl des Papstes am 20. September und am 2. Oktober 1870 ward der Rest des Kirchenstaates auf Grund einer Volksabstimmung als „Provinzrom" dem Königreiche Italien einverleibt. Dem Papste blieb nur der Leoni irische Stadtteil. . 6. Genua verlor nach und nach alle auswärtigen Besitzungen bis auf Korsika und hatte 1730 einen Ausstand dieser Insel zu bekämpfen. Im Jahre 1736 vertrieb der Abenteurer Theodor von Neu Hof alle Genuesen von der Insel Korsika und ließ sich als König ausrufen, wurde aber verjagt und bei seinem Wiedererscheinen (1738) mit Hilfe Frankreichs abermals vertrieben. Der Korse Pascal Pa'oli setzte den Widerstand gegen Genua fort, floh aber, als Genua 1768 die Insel Korsika an Frankreich verkaufte, nach England. Während „des österreichischen Erbfolgekrieges schloß sich Genua den Feinden Österreichs an^und ward 1746 von Österreich erobert, erlangte aber 1747 seine Selbständigkeit wieder. Im Jahre 1797 mußte sich Genua von Napoleon Bonaparte eine . neue Verfassung und die Benennung „ligurische Republik" geben lassen, 1799 hielt es, von dem französischen Marschall Mas-se'na geleitet, eine harte Belagerung aus, 1805 ward es Frankreich einverleibt. Nachdem England 1814 Genna besetzt und die alte Verfassung wiederhergestellt hatte, ward durch den Wiener

7. Die mittlere und neue Welt - S. 305

1873 - München : Lindauer
305 1860 ward Toskana auf Grund einer Volksabstimmung mit dem Königreiche Sardinien vereinigte e. Der Kirchenstaat hatte in Folge der antikaiserlichen Politik vieler Päpste wiederholt durch feindliche Einfälle zu leiden, unter welchen dev zur Zeit des spanischen Erbfolgekrieges der empfindlichste war. Während des Krieges der ersten Koalition qeqen Frankreich mußte Papst Pius Vi 1796 Ferra'ra und Bologna herausgeben (sie wurden mit Modena zur cispadinischeu Republik verbunden) und im Frieden von To lentis o 1797 an Frankreich auch noch Avignon und die Romagna abtreten (s. S. 204). Ein Auflauf in Rom gegen die Franzosen am 28. Dezember 1797 führte 1798 die Einnahme Roms und die Verwandlung des Kirchenstaates in die römische Republik herbei. Papst Pius Vii nahm unter dem Schutze der österreichischen Waffen 1800 von Nom wieder Besitz, ward aber ob der Weigerung, den Code Napoleon einzuführen und den Krieg an England zu erklären, 1807 der Provinzen Anfo'tict, Urbino, Macerata und Kamerino beraubt. Durch Dekret von 1809 wurde der Kirchenstaat Frankreich einverleibt und Rom für eine freie kaiserliche Stadt erklärt. Im Jahre 1814 kehrte Pius Vii nach Rom zurück und bekam den Kirchenstaat, wie er vor 1797 bestanden, mit Ausnahme Avia-nons, Venaissins und eines kleinen Landstriches von Ferrara. Um der Unzufriedenheit zu begegnen, die sich im Kirchenstaate stit dem „jähre 1831 durch mehrere Aufstände äußerte, betrat Pius Ix 1846 die Bahn der Reform, sah sich aber bald dergestalt in die Enge getrieben, daß er 1848 nach Gaeta entfloh. In Rom bildete sich eme provisorische Regierung, und 1849 ward dierepublik proklamiert, an deren Spitze Mazzini, Saffi und Armellkni traten. Gegen die junge Republik boten Österreich, Neapel Spanien und Frankreich Truppen anf. Den Streitkräften H-rankr-eichs gelang am 2. Juli 1849 die Einnahme Roms, und im April 1850 kehrte der Papst in die Stadt zurück. Die Einziehung des Kirchenstaates durch König Viktor Emanuel Ii so S. 301—302). 3. 3n Itriteritafien. cv i Neapel und Sizilien (s. S. 163 und 164) waren bis zum -x5«hre 1700 Depedenzen der spanischen Monarchie. Sizilien kam ^rechter Frieden 1713 an den Herzog von Savoyen (s. S. 190), Neapel ward 1714 durch deu Rastatter Frieden dem deutschen Kaiser Karl Vi überlassen. Beide Länder wurden schon 1718 wieder vereinigt, indem der Herzog von Savoyen Sizilien gegen Sardinien au Kaiser Karl Vi abtreten mußte. Seit 1733 trat Spanien in beiden Ländern erobernd auf, brachte dieselben in seine Gewalt und behielt sie im Wiener Frieden 1738 (s. S. 192) als Se-kuudogenitur sür Don Karlos, der 1759 beide Königreiche seinem Sattler, Abriß U. 20

8. Geschichte des Mittelalters - S. 294

1872 - Münster : Coppenrath
294 christlichen Glaubens in ihrem eigenen Lande zu bekmpfen. Auch hier wurden im zwlften Jahrhundert zur Bekmpfung der Unglubigen drei verschiedene Ritterorden nach dem Vor-bilde derer in Palstina gegrndet: Der Orden von Calatrava, St. Iago und Alcantara. Der Kampf gegen die Mauren wurde mit abwechselndem Glck gefhrt, je nachdem unter dem einen oder anderen Theile Uneinigkeit und Parteiung entstanden. Im Ganzen behielten die Mauren anfnglich die Oberhand, und Spanien schwang sich unter ihnen zu einer Vlthe empor, die es selbst unter den christlichen Knigen nicht wieder erreicht hat. Als aber mit der Zeit Eifersucht und Neligionsspaltung die maurischeu Fürsten und ihre Völker immer mehr entzweiten, verlie sie auch das frhere Waffenglck, und eine Provinz nach der andern ging an die Christen verloren. Am rhm-lichsten bekmpfte die Mauren der spanische Held Dom Nodrigo Diaz, Graf von Vivar, gewhnlich Cid, d. i. Herr genannt. In der ersten Hlfte des elften Jahrhunderts machte er die arabischen Fürsten von Sevilla und Toledo zinsbar und er-oberte bald auch das schne Valencia wieder. Aus den ein-zelnen wiedereroberten Provinzen wurden eben so viele Knig-reiche gebildet. Die beiden mchtigsten unter denselben waren Kastilien und Aragonien. Mit diesen beiden Knigreichen wurden die brigen kleineren nach und nach vereinigt, und so die Macht der Christen auerordentlich vermehrt. Im Jahre 1220 erkmpften diese bei Tolosa, in dem Gebirge der Sierra Morena, einen groen Sieg der die Mauren, und seit der Zeit ging die Macht derselben mit Riesenschritten ihrem Unter-gange entgegen. In demselben Jahrhundert eroberten die K-nige von Aragonien die arabischen Besitzungen in Murcia, Valencia, Mallorka und Minorka; nach der statischen Vesper kam auch Sicilien an Aragonien. Die Könige von Kastilien brachten auch allmlig an sich Cordova, Sevilla und Cadix, und den Mauren blieb nur noch Granada; aber auch dieses wurde ihnen endlich entrissen. <

9. Geschichte der neueren Zeit - S. 126

1861 - Freiburg : Herder
126 Geschichte der neueren Zeit. 18. April 1797. 17. Oktober 1797. Die cisalpi-- Nische Repu- blik. Abtretung von Nizza und Savoyen. Am 7. Mai ging er bei Piacenza über den Po, erzwang am 10. den Uebergang über die Adda auf der Brücke von Lodi, besetzte Kremona, Pavia und Mailand, gewährte den Herzogen von Modena, Parma und dem Papste den Frieden gegen schwere Geldsummen sowie gegen Ablieferung von Gemälden, Statuen und Handschriften, und schreckte den König von Neapel dergestalt, daß dieser seine Truppen heim berief und wegen eines Friedens unterhandelte. 8 328. Oesterreich behauptete in der Lombardei die starke Fe- stung Mantua; zu ihrem Entsätze brach der alte muthige Wurm ser mit einem neuen Heere aus den Tyroler Pässen hervor, theilte es aber und wurde bei Lonato und Kastiglione (5. August) geschlagen; abermals verstärkt erfuhr er dasselbe Schicksal bei Roveredo, Bas- sano und Mantua, wo er mit dem Reste seines Heeres eingeschloffen wurde (5. —15. September). Ein neues Heer unter Alvinzy erlitt nach blutigen Kämpfen bei Roveredo, Bassano und Kaldiero eine entscheidende Niederlage bei Arkole (15.—17. November), und noch einmal verstärkt bei Rivoli (16. Januar 1797), worauf Wurmser das tapfer vertheidigte Mantua übergeben mußte (2. Februar). Da der Papst von der französischen Regierung zur Erneuerung des Kampfes genöthigt worden war, so nahm Bonaparte die Romagna, die Mark Ankona und Urbino weg und gab dem wehrlosen Kirchen- fürsten gegen die Abtretung von Avignon und Venaissin (diese Enklaven hatte übrigens die Republik schon 1792 annexiert), Ferrara, Bologna und der Romagna den Frieden; auf der Zurücknahme der Bullen gegen die Vergewaltigungen der Kirche in Frankreich bestand Bonaparte nicht (19. Februar). 8 329. Der Erzherzog Karl, der ein schwaches Heer gegen Bo- naparte nach Oberitalien führte, wich unter unaufhörlichen Kämpfen in die Alpen zurück, Bonaparte aber drang bis 36 Stunden von Wien vor, während ein Heer unter Ho che den Krieg am Rheine wieder eröffnete. Da schloß der Kaiser den Präliminarfrieden zu Leoben, obwohl Tyrvl und Steyermark zur Erhebung bereit waren, Triest und Fiume von österreichischen Truppen besetzt wurden, das Land- volk im Venetianischen aufstand und die venetianische Regierung sich rüstete. Dieser erklärte Bonaparte augenblicklich den Krieg, und obwohl sich Venedig demokratisierte, rückten doch die Franzosen ein, leerten die Kaffen, Zeughäuser, Kirchen und Museen und besetzten auch die jonischen Inseln. Friede von Lampo Formio (17. Vkt. 1797); die Republik Venedig vernichtet. 8 330. In dem desivitiven Frieden von Kampo Formio trat Oesterreich die Lombardei und Belgien ab, erhielt dagegen Ve- nedig mit Dalmatien; Frankreich einverleibte sich Belgien und das deutsche linke Nh ei nufer. Aus der österreichischen Lombardei, dem venetianischen Gebiete von Bergamo, Brescia, Kremona, Verona, Rovigo, aus Modena und Maffa-Karrara, den päpstlichen Provinzen Ferrara, Bologna, Mesóla, Romagna, den von Graubünden abgefalle- nen Vogteieu Valtellina und Chiavenna bildete Bonaparte die cis- alpi vische Republik, welche wie die batavische für Frankreich aus-

10. Theil 3 - S. 110

1861 - Leipzig : Teubner
(ohne Debatte) ein, stellte endlich als Regierung 3 Consuln auf 10 Jahre mit einem Staatsrat auf. Der erste Cónsul erhielt die Besetzung des Staatsrats und aller Aemter und die Verkündigung aller Gesetze, war also förmlich Monarch. Bonaparte ward erster, Cambacérés zweiter, Lebrun dritter Cónsul. Am 7. Febr. 1800 nahm das Volk fast einstimmig die schon am 24. Dec. 1799 in Kraft getretne Verfaßung an. Bonaparte bezog die Tuilerien und richtete sich einen Hofstaat ein. Der Krieg gegen die Landmächte. § 150. Wärend der österreichische General Melas die Fran- zosen über den Var zurückwarf und Genua eroberte, gieng Bona- parte mit der Reservearmee über den St. Bernhard und nahm rasch Mailand ein. Der Si eg b ei Mar eng o (14. Juni 1800) hatte die Convention zu Alessandria und den Abzug der Oester- reicher über die Etsch zur Folge. Der in Venedig gewählte Papst Pius Vii ward ehrenvoll in Rom eingeführt. Macdonalds Zug aus Graubünden über den Splügen nach Tirol und Brünes Sieg bei Pozzuolo hatten die Erneuerung des Waffenstillstands zur Folge (Jan. 1801). Moreau warf, da Erzherzog Karl aus Aerger über den Hof- kriegsrat den Befehl niedergelegt hatte, Kray durch viele Ge- fechte zurück und erzavang durch die Siege bei Höclistädt und bei Neu bürg den Waffenstillstand von Parsdorf, nach dessen Kündigung er bei Hohenlinden siegte und bis Steyer vordrang. Am 9. Februar schloß darauf Oesterreich, nachdem Thugut vom Ministerium entlaßen und Erzherzog Karl zum Präsidenten des Hofkriegsrats ernannt worden war, den Frieden zu Lune- ville, in dem es Belgien und alle Besitzungen am linken Rhein- ufer (auch die Grafschaft Falkenstein und das Frickthal in der Schweiz) und die Lombardei abtrat, außerdem die völlige Ab- tretung des linken Rheinufers und die Entschädigung der deut- schen und italienischen Fürsten versprach. Die Festungen am rechten Rheinufer sollten zurückgegeben werden, aber geschleift bleiben. Spanien, der treue Bundesgenoße Frankreichs, trat durch den Vertrag von Ildefonso (l. Oct. 1800) Louisiana ab, dagegen erhielt der Schwiegersohn des Königs, Herzog Lud- wig von Parma, Toskana als Königreich Etrurien. Por- tugal ward (27- Febr. 180l) zum Frieden zu Badajoz ge- zwungen, in welchem es Olivenza an Spanien und einen Teil von Guyana an Frankreich abtrat, Geld zahlte und den Engländern die Häfen zu sperren versprach. Neapel trat im Frieden zu Florenz (18. Febr. 1801) seine Besitzungen in Toskana ab, nahm in drei Häfen am ionischen Meer Besatzungen ein, sperrte den Engländern das Land und begnadigte die Franzosenfreunde. Der Papst ward unter der Bedingung die Häfen den Engländern
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